In Haunetal-Wehrda (Kreis-Hersefeld-Rotenburg) liegen außer den drei Schlössern auch mittelalterliche Siedlungsreste: die Burgruine Alt-Wehrda und die Wüstung Grabehauk. Der Burghügel kann ganzjährig frei zugänglich besichtigt werden, wobei Rücksicht auf die umliegenden Weiden und Felder zu nehmen ist.
Bezeichnend ist der Flurname ‚An der alten Mauer‘, denn tatsächlich ist diese von der mittelalterlichen Burganlage heute sichtbar erhalten. Aus dem etwa 30 x 25 m rechteckig angelegten Burghügel ragen im Norden die beiden Ecken und die Außenwand einer noch knapp 3 m hohen Sandsteinmauer hervor. Durch Wühlgrabungen liegen weitere Mauerbereiche frei. Über geborgene Keramikscherben datieren die Burganlage und die sie umgebende dörfliche Siedlung ‚Trubenbach bzw Trümbach‘ in die hoch- und spätmittelalterliche Zeit (12./13.-15. Jh.). Nach dem Ort dürfte sich die im Jahr 1133 erstmals nachweisbare fuldische Ministerialenfamilie von Trubenbach bzw. von Trümbach benannt haben, deren eindrucksstarke und sehenswerte Grabmäler in der evangelischen Kirche Wehrda zu besichtigen sind. Schriftquellen berichten, dass der Ort Trümbach – und vermutlich auch die nicht lokalisierte erste Kirche und die Burganlage – im Jahr 1476 wüst lag.
Die Burgruine Trümbach oder Alt-Wehrda liegt rund 700 m nordöstlich der Ortsmitte von Wehrda.
Literatur: Lutz Fiedler, Die Sinzigburg im mittleren Haunetal. Führungsblatt zu mittelalterlichen Burganlagen bei Haunetal-Rhina, -Wehrda und -Oberstoppel im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Archäologische Denkmäler in Hessen 42 (Wiesbaden 1985).
Text: Dr. Eveline Saal, LfDH – hessenArchäologie, Außenstelle Marburg