Limeskastell Arnsburg - eine besonderes Projekt der AGiH
Kastell und Lagerdorf Arnsburg "Alteburg" in der Geomagnetik (Abb.: Posselt&Zickgraf Prospektionen GbR)
Seit dem Jahr 2004 bilden die nachhaltige Sicherung, Erschließung und Erforschung des Kastellplatzes Lich-Arnsburg ein wichtiges Projekt der AGiH. Mit Unterstützung des Landes Hessen, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der HessenArchäologie sowie zahlreicher weiterer Sponsoren konnten in den vergangenen Jahren in Arnsburg vielfältige Maßnahmen durchgeführt werden. Vorrangiges Ziel ist die Sicherung des Bodendenkmals durch den Ankauf und die anschließende Stilllegung landwirtschaftlich genutzter Flächen. 2005 konnten so das Kastellareal, Teile des Lagerdorfes sowie das Amphitheater unter Schutz gestellt werden. Seit 2006 fördert die AGiH in Zusammenarbeit mit der HessenArchäologie und der Goethe-Universität Frankfurt a. M. die Erforschung des Kastells sowie seines Umfeldes mit Hilfe großflächiger geophysikalischer Messungen. Bis zum Jahr 2012 konnte so eine Fläche von insgesamt rund 27 ha mit Hilfe moderner Technik untersucht werden. Dabei gelang es, große Teile der im Boden erhaltenen römischen Baustrukturen sichtbar zu machen.
Der Vorstand der AGiH am rekonstruierten Turm des Nordtores (Foto: M. Blechschmidt)
Die Ergebnisse vermitteln einen ungewöhnlich detaillierten Einblick in die Struktur eines Lagerdorfes am Obergermanischen Limes. Sie bilden die Grundlagen weiterer Forschungen zur Geschichte des römischen Arnsburg. Kastell und Kastelldorf sollen nicht flächig ausgegraben werden; vielmehr ist es das Anliegen der AGiH, die im Boden befindlichen Befunde möglichst intakt kommenden Generationen zu überliefern. Die besucherorientierte Vermittlung der gewonnenen Forschungsergebnisse bildet einen weiteren Schwerpunkt der AGiH. Die Grundmauern des Nordtors sowie eines Eckturmes des Kastells wurden denkmalverträglich über der Originalsubstanz wieder aufgemauert. Das Kastellgelände ist in den "Kulturhistorischen Wanderweg Muschenheim" integriert und kann von Besuchern erwandert werden. Im Jahr 2014 neu gestaltete Tafeln informieren entlang des Weges über die Geschichte der römischen Anlagen.
Anschauliche Info`s für Besucher - die 2014 neu entwickelten Tafeln (Layout: A. Weiher, Wiesbaden)
Text: Dr. Carsten Wenzel, Göllingsweg 4, 61191 Rosbach
